Dalí, Cremat und weiße Bohnen – die etwas andere Seite der Costa Brava

costa-brava-2013-1Viele Campingplätze haben sich mit ihren Angeboten
der Natur und der Region angepasst

Wer an Kataloniens „wilde Küste“ denkt, dem kommen schroffe Felsen, kleine Buchten und kristallklares Meerwasser in den Sinn. Die Provinz Girona hat darüber hinaus aber so einiges zu bieten, das man nicht gleich auf den ersten Blick erkennen kann. Zum Beispiel die Hauptstadt Girona selbst, die ein relativ ruhiges Dasein fristet und deren schöner Stadtkern mit dem historischen jüdischen Viertel für einen Bummel wie gemacht ist. Ein Muss ist ein Besuch der „Catedral de Girona“ und ein Spaziergang auf der Stadtmauer, bei welchem man die Stadt am besten betrachten kann. Schon gewusst? In Girona hat Gustave Eiffel seine Generalprobe für den Eiffelturm hingelegt: ein Brücke über einen der vier Flüsse Gironas. Heute bekannt als „Eiffel-Brücke“.

costa-brava-2013-2In den Ausläufern der spanischen Pyrenäen, genauer: im Vulkan-Naturpark Garrotxa, hat sich vor einer kleinen Ewigkeit Joan Masoliver mit seinem kleinen und idyllischen Campingplatz Ecològic Lava niedergelassen. Sein Platz ist nicht groß, das wollte er auch nie. Bungalows, Caravans und Zelte sind in verschiedene Bereiche unterteilt, und der gesamte Betrieb wird von seiner Familie betreut. Seine Frau steht in der Küche, die Schwiegertöchter sind an der Bar oder im Verkauf. Und auch die wohl verrückteste Idee des Örtchens Santa Pau stammt aus dem Hause Masoliver: die Vermarktung der regionaltypischen weißen Bohnen, der „fesols“. Aus Ihnen hat Joan eine Marke gemacht, die „Fesxups“, mit allem was dazu gehört: T-Shirts, Tassen und Süßigkeiten – sogar als Zuckerware gibt es die Bohnen!

costa-brava-2013-3Wer es etwas edler liebt, dem sei ein Ausflug in den idyllischen Küstenort Cadaques ans Herz gelegt. Ein Meer von kleinen weißen Häusern, keine riesigen Bettenburgen und eine große Zahl exzellenter Restaurants, von denen das „Compartir“ noch ein klein wenig heraussticht. Der Chefkoch des Compartir hat bei Molekular-Küchen-Guru Ferran Adrià im „El Bulli“ gelernt. Das sieht und vor allem schmeckt man. Die unverwechselbare Atmosphäre von Cadaques hat auch schon Salvador Dalí geliebt, der immer wieder hierher zurückkehrte, im benachbarten Port Lligat seinen Wohnsitz hatte und die heute knapp 3.000 Einwohner zählende Gemeinde in vielen seiner Kunstwerken bedachte. Diese kann man bei einem Ausflug ins Museu Dalí in Figueres in Augenschein nehmen. Ein faszinierender Kunst-Tempel in der Geburtsstadt des Exzentrikers Dalí, an dem er noch zu Lebzeiten selbst mitgestaltet hat.

Von Figueres sind es nur etwa 25 Minuten mit dem Auto zur Küste und auf den Campingplatz „La Ballena Alegre“. Der „fröhliche Wal“ ist mit mehr als 24 Hektar einer der drei größten Campingplätze an der Costa Brava und bietet mit fast 1.000 Stellplätzen und 273 Bungalows ausreichend Platz für die mehr als 4.500 Menschen, die hier während der Hauptsaison ihren Urlaub verbringen. Durch seine Länge ist der Strand von jedem Stellplatz in Kürze erreichbar. Es gibt einen abgetrennten Bereich mit Stellplätzen für Hundebesitzer, und die erstklassig eingerichteten Bungalows verfügen in Blöcken über eigene Pools.

costa-brava-2013-4Wie wild die Costa Brava wirklich ist, davon kann man sich bei einer Glasboden-Bootsfahrt vom Hafen von L’Estartit aus überzeugen, denn selbst bei einigermaßen ruhigen Gewässern macht die Costa Brava ihrem Namen alle Ehre. Dennoch kann man sich während des Ausflugs an der traumhaften Küste und den kargen Felsen der „Islas Medes“ erfreuen.

Die Medes-Inseln und deren Unterwasserwelt sind seit vielen Jahren Naturschutzgebiet und gleichzeitig das Tauch- und Schnorchel-Eldorado an der Costa Brava.

Berühmt für traditionelle Töpferarbeiten, die alle noch handgefertigt sind, ist der kleine Ort La Bisbal d’Empordà etwas weiter im Landesinneren. Das Töpferhandwerk verdankt heutzutage den zahlreichen Costa Brava-Touristen aus ganz Europa sein Überleben, da die oftmals bunt verzierten Schüsseln, Teller, Töpfe und Schalen zumeist nur noch als Souvenir herhalten und aus den katalanischen Haushalten mehr und mehr verschwinden.

costa-brava-2013-5Etwa 30 Kilometer südlich von L’Estartit und den Medes-Inseln liegt Palafrugell mit seinen idyllischen Teilorten Calella und Llafranc. Auf dem Camping platz La Siesta sorgt Direktor Henrique dafür, dass die Gäste nicht nur auf dem Platz rundum versorgt sind.

Er und seine Frau organisieren ein umfangreiches Sport- und Ausflugsprogramm in die Region. Die Mountainbike-Ausfahrten und die Spinning-Kurse auf dem Platz leitet der Chef hier höchstpersönlich, beide Besitzer haben auch eine Nordic-Walking-Lehrer Ausbildung. Das Restaurant beweist, dass auch Campingplatzküchen exzellente Speisen hervorbringen können.

costa-brava-2013-6Ein Geheimtipp in Llafranc ist das gleichnamige Hotel direkt an der Strandpromenade. Besitzer Carles Bisbe, der das berühmte Hotel von seinem Onkel Manuel übernommen hat, versetzt Llafranc einmal im Jahr ins „Rambo“- Fieber, wenn er als „Cocktail-Rambo“ für Aufsehen sorgt und hunderte Schaulustiger anlockt (www.cocktailrambo.com). Wer es eher gemütlich mag, gönnt sich im Hotel Llafranc auf der Terrasse einen „Cremat“, eine hochprozentige katalanische Spezialität aus Rum, Zucker, Kaffeebohnen, Zimt und Zitronenschalen, die angezündet und später mit einer Tasse Kaffee abgelöscht wird! Am ersten Samstag im Juli findet im benachbarten Calella außerdem ein Habanera-Festival statt. Habaneras sind katalanische A-capella-Gesänge, die von der Sehnsucht nach der alten Kolonie Kuba künden.

costa-brava-2013-7Einen Natur-Campingplatz erster Güte findet man in Tossa de Mar. Auf „Cala Llevadó“ sorgt eine ganze Großfamilie dafür, dass sich die Gäste auf dem weitläufigen und steilen Platz an den Hängen wohl fühlen. Die Stellplätze für die Zelte sind teilweise nur zu Fuß zu erreichen, dafür ist die Aussicht auf die Küste, die sich dann aus dem dichten Pinienwald heraus bietet, einfach einzigartig. Cala Llevado verfügt außerdem über einen der wenigen Nacktbadestrände an der Costa Brava, der von keiner Seite her einsehbar ist.

Besser und weithin sichtbar sind hingegen die langen Sandstrände der Touristenhochburg Blanes. Die etwa 40.000 Einwohner starke Stadt am südlichen Zipfel der Provinz Girona verfügt über insgesamt neun Campingplätze, von denen Camping El Pinar, Camping Solmar und Camping La Masia die größten sind. Die Plätze besitzen attraktive Pool-Anlagen und ausgiebige Sportmöglichkeiten.

Nicht viel weiter entfernt, allerdings mit dem Auto, liegt eine Oase der Ruhe. Der Botanische Garten „Mar i Murtra“ (Meer und Myrte), der 14 Hektar Land an den Hängen nördlich von Blanes bedeckt, beherbergt insgesamt etwa 3.000 Pflanzenarten von allen fünf Kontinenten. Weitere Informationen unter www.campingsingirona.com

Text und Fotos:
xenos-comm Thomas Brandl pr network, Sachsenheim

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