Campingdorf Hofer, Zell am Ziller (A)
Das Campingdorf ist ein kleiner, von Silvia und Guntram Hofer geführter Familienbetrieb im Herzen des Zillertales, sehr zentral gelegen und nur wenige Gehminuten vom Ortszentrum entfernt. Ein Dachbalken mit der Jahreszahl 1576 deutet auf die Entstehung des „Hauses am Gries“, das sich auf dem vormaligen Schwemmgebiet des Gerlosbaches befindet, hin. Diese Landwirtschaft wurde um 1830 von dem Ur-Urgroßvater Johann Hofer, einem sehr geschäftstüchtigen Schneidergesellen, erworben und um- und aufgebaut. Einige Jahrzehnte später, in der nächsten Generation, etwa 1885, bewarb ein eigenes, gedrucktes Plakat die „Sommerfrischler“ mit den hauseigenen Produkten aus Bienenwirtschaft und Meierei sowie der sehr schönen Lage am Fuße des Hainzenberges und in der Nähe des Goldbergbaues. Der Großvater F. J. Hofer hatte bereits 1905 für seine und die Zeller Gäste ein Schwimmbad errichtet und war als Obmann des Ortsverschönerungsvereines (Vorläufer des Fremdenverkehrsverbandes) maßgeblich mit am Aufbau des Fremdenverkehrs beteiligt. Ein eigenes Kraftwerk verschaffte schon zu dieser Zeit auch den Gästen Bequemlichkeit durch elektrischen Strom.
Der 1. Weltkrieg, anschließend eine kurze Blütezeit, die 1000 Mark Sperre und der 2. Weltkrieg brachten den Tourismus zum Erliegen, groß war aber die Zahl der Bombenflüchtlinge (z.B. Hans Moser). Viele der heutigen Gäste haben ihn noch persönlich gekannt, den Vater Guntram Hofer I. Vom Kriegsgeschehen an verschiedenen Fronten geprägt, jedoch voller Tatendrang, übernahm er das auf etwa 2.500 Quadratmeter zusammengeschrumpfte Anwesen „Gries“, das Haus vollgestopft mit Mietparteien. Erst 1949, nach dem Tod einer Mietpartei konnte er mit seiner Frau Rosemarie und dem ältesten Sohn in sein Haus einziehen. Sofort fanden Wochenend- und Gelegenheitscamper Platz und Erholung. Ab 1950 gab es offiziell Camping Hofer als ersten Campingplatz im Zillertal, damals allerdings nur im Sommer. Gleichzeitig wurde eine Geflügelfarm gegründet und bis 1973 betrieben. 1955 wurde als weiteres Standbein eine sofort gut laufende Wäscherei eröffnet und von Rosemarie Hofer bis 1966 nur mit Stundenhilfen betrieben. Die anfänglich errichteten Sanitäranlagen wurden 1959 ersetzt und vergrößert. In der Zwischenzeit waren, so makaber es klingen mag, Mieter gestorben und ausgezogen, sodass 1963 erstmals über das gesamte Haus verfügt werden konnte. Bereits 1957 gab es jedoch schon „Platz“ für Sommergäste, weil die gesamte Familie im Sommer auf dem Dachboden auf Strohsäcken nächtigte. Um dem Gästeansturm und den zeitgemäßen Erfordernissen gerecht zu werden, wurden im Herbst und Winter 1964/65 ein neues Stiegenhaus, Frühstücksraum und drei Fremdenzimmer errichtet, ein Stockwerk aufgestockt und eine Zentralheizung für die Wintergäste in das umbenannte „Alte Hoferhaus“ eingebaut. In diese Zeit fällt auch die sukzessive Platzerweiterung durch Zupacht der entsprechenden Grünflächen. Fertiggetränke und Eis wurden am Fenster neben dem Hauseingang ausgegeben, und das Campingbüro befand sich im Hausgang gegenüber der Küchentüre an einem Schreibpult. Diese unerträglich gewordene Situation wurde in der Winterzeit 1970/71 durch den Neubau „Buffet“ mit Campingbüro behoben. Zehn Jahre später wurden die gesamten Sanitäranlagen neu errichtet, Wintercamping war ab 1981 somit möglich, was neue Strategien voraussetzte.
Rosemarie und Guntram Hofer I. übergaben 1988 an die jetzigen Besitzer, Silvia und Guntram II., die sofort mit der zeitgemäßen Neukonzipierung des Platzes begannen. Um dem steigenden Gästeniveau zu entsprechen wurde im Jahr 1998 das Schwimmbad neu erbaut und »Hofers Wirtshäusl« mit Innenhof gestaltet. Konsequent werden jährlich nicht nur Renovierungsarbeiten, sondern echte Verbesserungen der gesamten Anlagen des Campingplatzes, der familiär bleiben soll, vorgenommen. So werden den Gästen von Familie Hofer geboten: Feng-Shui-Appartements im Wohlfühlhaus, preisgünstige, gemütliche Gästezimmer im „Alten Hoferhaus“, ein überdachtes Freischwimmbad mit südlichem Flair im Badehof, eine große Liege- und Sonnenterrasse am Pool, ein schöner Kinder- und Jugendraum mit vielseitigem Spielangebot ebenso wie ein Kinderspielplatz im Obstgarten, Tischtennis, Internet-Terminal, freier WLAN Zugang im Appartementhaus, ein vielseitiges ArenaFUNtissimo Programm und gemeinsame Ausflugsprogramme zu den schönsten Naturjuwelen Tirols mit dem Campingwirt. Ein weiterer, größerer Umbau ist ebenfalls bereits geplant, Details werden jedoch (noch) nicht verraten. Die Zukunft ist jedenfalls mit Vera und Guntram III. gesichert.
Weitere Infos über das Campingdorf Hofer findet man im ECC Europa Camping- und Caravaningführer im Österreich-Teil unter der Nummer A-0348.
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